Der Schülerrat
Veröffentlicht am von Paula Richter
Themen zu diesem Artikel: Schülerrat
Wir haben die Schülersprecher Jakob Heine, den stellvertretenden Schülersprecher Andreas Büttner und die Schulkonferenzmitglieder Gesine Speich und Marie Frost für euch interviewt.
Aus wie vielen Schülern setzt sich der Schülerrat zusammen?
Andreas: Der Schülerrat sind ja alle Klassen und Kurssprecher und das sind etwa 40 Schüler. Bei den Schulkonferenzen sind das vier Schüler, vier Lehrer und vier Eltern.
Warum habt ihr den Posten als Schülersprecher/Schulkonferenzmitglied angenommen?
Andreas: Die Arbeit im Schülerrat ist eine sehr spannende Sache und es ist etwas Schönes die Interessen der Schüler gegenüber denen der Lehrer und der Schulleitung zu vertreten. Es ist auch toll die Macht der Schüler zu sein.
Gesine: Ich wollte vor allem in die Schulkonferenzmitglieder, weil man da Einiges mitbestimmt und Manches erfährt, was andere nicht so wissen und es ist ziemlich interessant und weiterbildend.
Marie: Ich wollte auch aus denselben Gründen wie Gesine in die Schülerkonferenzen und weil ich mir das Amt als Schülersprecherin in der elften Klassen nicht zugetraut hätte, obwohl ich schon einmal Schülersprecherin war und es sehr viel Spaß gemacht hat.
Jakob:
...aber Schülervertretung hat mich schon interessiert. Andreas hat mich in die Sache reingebracht. Ich hatte aber, um ehrlich zu sein, keine Ahnung davon und das wollen wir jetzt eben ändern.
Ist es einfach die Schülerinteressen ins Gleichgewicht zu bringen?
Jakob: Da sich wenige eine Meinung bilden, ist es einfach. Aber ich merke oft, dass viele unterschiedliche Meinungen haben. Und es ist manchmal nicht so einfach, wenn man eine andere Meinung hat als die Mehrheit im Schülerrat und das zu akzeptieren.
Andreas: In gewissen Punkten schon. Gerade als Schüler der Oberstufe ist es schwierig zu wissen, was die Schüler der Klassen fünf bis sieben beschäftigt und deshalb ist es sehr wichtig Kontakt zu ihnen zu halten. Dazu sind vor allem die Klassensprecher da. Deshalb ist es sehr wichtig, oft mit den Klassensprechern ins Gespräch zu kommen. Wir haben dieses Jahr feste Sprechzeiten eingerichtet, bei denen die Schüler zu uns kommen können. Aber ohne den direkten Kontakt zu den Schülern ist es doch sehr schwierig die Interessen ins Gleichgewicht zu bringen.
Macht es Spaß sich für die verschiedenen Interessen einzusetzen?
Jakob: Ja, es macht sehr viel Spaß.
Wie viel Zeit investiert ihr für eure schulische Mitwirkung?
Andreas: Bei mir sind es dieses Jahr nur zwei Stunden pro Woche. Letztes Jahr, als ich Schülersprecher war, da waren es ungefähr zwei Tage pro Woche.
Jakob: Ich investiere ungefähr drei Stunden pro Woche in die Arbeit als Schülersprecher.
Ist es einfach euren Beschluss bei den Lehrern durchzusetzen?
Die Lehrer sind eigentlich unsere größten Gegenspieler in der Schule. Es ist eher selten, dass Beschlüsse des Schülerrates in der Lehrerkonferenz eine Meinung finden, gerade wenn es um die Hausordnung oder Ähnliches geht.
Mit welchen Themen beschäftigt ihr euch in den Sitzungen?
Mit allen, die die Schüler uns bringen. Nur ist so, dass die Schüler wenig bringen. Der Schülerrat hat aber auch Pflichtthemen, mit denen er sich befassen muss. Zum einen die Hausordnung oder GTA-Angebote und so etwas, das Schüler interessiert.
Welche Projekte stellt ihr auf die Beine?
Letztes Jahr war es die U18 Wahl. Zurzeit planen wir eine Juniorwahl (so was Ähnliches wie die U18 Wahl) und ein GTA zur Schülermitwirkung, an dem alle Schüler, die nicht im Schülerrat sind, teilnehmen können. Wir wollen auch das Klassenprogramm in der zehnten Klasse abschaffen.
Woher nehmt ihr das Geld für eure Projekte?
Wir brauchen eigentlich gar kein Geld und wenn wir welches brauchen, dann muss die Schulleitung uns das zur Verfügung stellen. Aber dafür muss man sie für das Projekt überzeugen, was nicht so einfach ist.
Setzt ihr euch auch für Dinge ein, für die eigentlich Lehrer verantwortlich sind?
Ja, wir besprechen in der Schülerkonferenz Dinge, die Lehrer genauso etwas angehen, wie Schüler – zum Beispiel Exkursionstage.
Ihr habt viele Hobbys. Musstest ihr schon einmal auf Hobbys wegen der schulischen Mitwirkung verzichten?
Gesine: Die Schulkonferenzen sind ja meistens abends und da muss man einiges verschieben.
Jakob: Fußball kann ich jetzt nicht mehr spielen und eigentlich wollte ich freitags zum Volleyball, aber ich bin auch gern in der Schülerzeitungsredaktion. Manchmal fällt was aus, aber sonst eigentlich nicht.
Leiden eure schulischen Leistungen unter der Aufgabe?
Andreas: Letztes Jahr war es manchmal etwas extrem, da ich oft gefehlt habe, aber mittlerweile hat es sich verbessert, weil ich nicht mehr so viele Ämter habe. Man muss sich die Zeit einteilen, aber die Schülerratssitzungen helfen auch beim freien Sprechen und man erlangt immer mehr Selbstbewusstsein.
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