Sehen Sie’s mir nach, aber wir haben keine Lösung für eure Probleme

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 (Foto: Dominic Wunderlich)

Bei einer Infoveranstaltung mit anschließender Diskussionsrunde in der Stadtwerkstatt Kamenz wurde das endgültige Konzept unseres neuen Schulhauses vorgestellt. Zuerst erläuterten Roland Dantz, Udo Witschas und Aloysius Mikwauschk kurz den Planungstand. Vorgestellt wurden uns die Grundrisse eines Schulgebäudes, welches vor rund 50 Jahren modern war – völlig unbeachtet blieben aktuelle Lernumgebungen und das Wohlfühlen der Schüler. Der ebengenannte Anbau an das alte Schulhaus wird wird vierstöckig und erinnert an unser aktuelles Gebäude, welches schon seit Jahren keinem psychologischem Lernstandard mehr entspricht.
 
Aber so musste es nicht kommen, denn eigentlich sollten von Anfang an die Schüler und die Schulleitung mit in die Planung einbezogen werden. Wurde sie aber eben nicht – teilweise wusste die Schule nicht einmal was geplant wurde. Deswegen übte Herr Rafelt während der Diskussion harsche Kritik an dem Vorgehen des Landkreises und bemängelte die fehlende Transparenz.
 
Das Thema der Dreizügigkeit wurde kritisch angesprochen: Der Zuwachs durch Accumotive und die Abschaffung der Bildungsempfehlung stellen ein Problem dar, welches zu starkem Zuwachs an unserem Gymnasium führen wird. Udo Witschas stimmte dem zu, ist jedoch der Ansicht, dass eine dreizügige Schule durchaus auch einige Klassen mit einer Vierzügigkeit unterbringen kann. Desweitern muss sich die Planung an die Zahlen des Statistischen Landesamtes richten, denn mehr wird nicht finanziert. Diese Zahlen belegen, dass es zwar in den nächsten 10 Jahren eng werden könnte, sich aber danach die Schülerzahl auf eine Dreizügigkeit einpegelt. Messungen unsers Schuldirektors zufolge wäre die Fläche mit 10.000m² der Schule bei unserer aktuellen Schülerzahl 4000m² zu klein – das ist sehr viel. Und das, obwohl momentan nicht alle Klassen vierzügig sind.
 
Unsere Schülersprecher kritisierte die schlechte Raumaufteilung der neuen Schule. Es fehlen für die Einzelarbeit von Schülern Räume und bei Gruppenarbeit muss man Tische zusammenschieben. Die beiden modernsten Lernarten werden also nicht unterstützt. Aber Herr Witschas ignorierte dies und meinte, dass unsere geplante Schule die modernste der Umgebung sein wird. Und wenn nicht, dann mindestens modern genug. Man verbringt ja nur 75% des Tages in der Schule. Der Gestaltung liegt einem Raumprogramm von 1992 zugrunde – Das ist Sachsens Schuld – es wird von den drei Herren aber nicht einmal akzeptiert, dass es dadurch veraltet ist. Das Projekt solle bis 2022 fertiggestellt werden. Ob das schaffbar ist, wird sich zeigen. Andernfalls wird der Freistaat die Finanzierung zurückziehen – und damit bleibt alles an der Stadt und dem Kreis hängen.
 
Letztendlich bringt der Umzug fast nur Nachteile. Das traditionsreiche Gebäude an der Henselstraße muss zwar nicht verfallen, dafür aber die Anbindung an die Musikschule, Sporthalle und Sportplatz und an die Schwimmhalle. Doch wer sagt eigentlich, dass der „Staatsbetriebs Sächsische Informatik
Dienste“ der in unser aktuelles Schulgebäude einziehen soll, nicht einfach in das alte Lessinggymnasium ziehen könnte. Es wird ja schließlich keine Verbesserung im Lernstil stattfinden.

Thomas Unger, Lucas Büttner, Loris Oberländer

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