Coming was?

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CSD Dresden

Egal zu welchem Geschlecht oder zu welcher Sexualität ihr euch zu ordnet, viele
stehen früher oder später vor ihrem ganz persönlichen Outing. Aber beachtet, es
gibt nicht das perfekte Outing, das man als Referenz nutzen kann.


Einige Jugendliche haben das Problem, sich mit ihrer Sexualität auseinander zu
setzen. Besonders in der Pubertät stellt man sich dann also die Frage „Was bin
ich jetzt eigentlich? Homo? Bi? Oder doch nur Hetero?“ und um ehrlich zu sein,
Social Media und Co leisten da ihren ganz eigen Beitrag zu. In den letzten Jahren
sind Themen, wie Homosexualität immer weiter in den Vordergrund gerückt. Auf
der einen Seite ist das gut, allerdings werden dadurch auch viele verunsichert und
stellen sich selbst in Frage. Fakt ist, früher oder später weiß jeder für sich selbst
zu welchem Geschlecht er sich hingezogen fühlt. Das kann jetzt sein oder erst in
ein paar Jahren. Selbst ein paar ältere Männer, die ihr leben lang beste Freunde
waren, stellten irgendwann fest, dass die beiden mehr, als nur eine Freundschaft
verband.
Für die meisten sind die Reaktionen auf ihr Coming Out wohl das größte Problem,
oder besser gesagt die Angst davor. Ich selber brauchte mir diese Frage gar nicht
stellen.
Unsere Genration steht dem Themenkomplex sehr offen gegenüber und so
findest du fast niemanden mehr der Homosexualität etc. mit einem kritischen
Auge betrachtet. Schwieriger wird es jedoch bei unseren Eltern und Großeltern.
Klar, es wird für die meisten erst einmal ein Schock sein. Der Grund dafür, der
ältere Teil unserer Gesellschaft ist auf dem Gebiet nicht sonderlich gut bewandert
und bringt demnach, verständlicher Weise, eher ein Gefühl von Abneigung auf.
Darum ist es wichtig die entsprechenden Personen darüber zu sprechen und
ihnen Zeit zu geben. Die meisten werden zwar die Sache trotzdem nur mit einem
„Das ist nur eine Phase“ abstempeln, aber das ist auch gut so. Wichtig ist, dass
du mit dir selber zufrieden bist und dein näheres Umfeld das akzeptiert. Natürlich
gibt es auch Fälle bei denen es nicht so glimpflich abläuft, aber selbst da gibt es
Organisationen an die du dich wenden kannst, sollte es diesbezüglich Probleme
geben. Ebenso kannst du auch erst einmal versuchen mit mir, über die
Schulz Kontakt aufzunehmen.
Viele lassen sich auch fälschlicherweise in eine andere Sexualität hinein drücken.
Damit meine ich, dass man unter Druck gesetzt wird, weil sich alle seine Freunde
als Teil der LGBTQ+-Community (Lesbian-, Gay-, Bi-, Trans-, Queersexuell)
outen. Dadurch fühlt man sich relativ schnell genötigt sich auch irgendwo
zuzuordnen, obwohl du lediglich straight bist (auf das andere Geschlecht stehst).
Mein Outing war ungeplant und und zu dem Zeitpunkt auch nicht gewollt. Im nach
hinein betrachtet bin ich aber froh, dass mit den Worten „Du Halb-Schwuler“, das
Thema dann bei meinen Eltern auf dem Tisch lag, ohne das ich etwas dafür
machen musste. Ein fremdbestimmtes Coming Out hat also durchaus seine
Vorteile.Ganz begeistert waren meine Eltern über diese Information nicht,
mittlerweile haben sie das Ganze akzeptiert aber seither haben wir nie wieder
gemeinsam darüber gesprochen, einerseits schade, weil ich mir wünsche, dass

die beiden sich darüber freuen, wenn ich einen andren mit nach Hause bringe,
andererseits hätte mein Coming Out auch schlimmere Folgen haben können.
Letzten Endes ist es egal ob du dich nun bei Jungs oder Mädchen besser fühlst
und auch der Begriff als „was“ du dich bezeichnest ist und bleibt ein Wort. Das
einzige was zählt ist, dass du mit dir selber zufrieden bist.

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