Ausgabe 8 (1/2014)
Veröffentlicht am von Schulz Redaktion , Maud Winter
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Liebe Leserinnen und Leser,
erneut habt ihr die große Ehre, eine Schülerzeitung in euren Händen zu halten. Da Anna die Leitung an Julia abgegeben hat und diese schon so viel mit anderen, wichtigen Beiträgen zu tun hat, hat man mir die Aufgabe für das Vorwort übergeben.
Und nun doch einmal ehrlich: Wer liest denn bitte das hier? Viel interessanter sind die Lehrersprüche oder die restlichen Artikel, die man jetzt hübsch geordnet im Innenteil finden kann. Diese Anordnung ist übrigens neu. Viele neue Ereignisse haben auch in unserer Schule Einzug erhalten. Wir haben nun wirklich T-Shirts, extra für unsere Schule, in einem sehr interessanten Farbton, der mich sehr stark an weiß erinnert. Aber ich habe mir sagen lassen, es sei „ash“ und nicht rein weiß. Naja. Wir werden sehen, wie es dann wirkt.
Was den T-Shirts an Farbe fehlt, kann man nun an den Wänden unserer Toiletten finden. Größtenteils in denen der Mädchen. Liebeserklärungen zu anderen Personen oder „Musikern“, Liedzeilen, Smileys oder einfach nur belangloser Gehirnmatsch schmücken nun das stille Örtchen und lassen es damit gar nicht mehr so leise, da durch Gedanken belebt, wie es einmal war. Bisher hat sich, soweit ich weiß, in diesem Fall nicht ergeben, wer es denn nun gewesen sei.
Und da frage ich mich, woher kommt diese Generation meines Geschlechts, welche so ein großes Mitteilungsbedürfnis hat? Vor einem Jahr war dem ja noch nicht so. Oder vielleicht sind soziale Netzwerke als Tagebucheintrag auch langweilig geworden und man sehnte sich nach neuem Ausdrücken von Meinungen oder Gedanken. Alles ist möglich. Jedoch frage ich mich, warum man nicht ein paar tiefgründigere Dinge hätte an die Wand schreiben können, als „Tokio Hotel sind geil“. Und ja, das habe ich selbst gelesen.
Viel liegt uns auf dem Herzen. Mir, als nicht mehr ganz so frisch gebackene 11. Klässlerin, vor allem das Wissen, dass ich jetzt den Weg für meine Zukunft ebne, oder mit Steinen versehe, je nachdem. Der Druck ist gestiegen und der winzige Rest an Ehrgeiz, den man irgendwo tief unter Faulheit und Bequemlichkeit begraben hatte, kommt spätestens jetzt mit einem Lauten „Da bin ich.“ zum Vorschein und legt die Mauer, die man sich schön mit den Worten „Ist nicht so wichtig.“ all die Jahre aufgebaut hat, in Schutt und Asche. Jetzt heißt es loslegen. Einige meiner Mitschüler werden sich hier vielleicht wiederfinden, ein paar 12. Klässler möglicher Weise auch. Vorausgesetzt, irgendjemand liest das hier. Bald werden auch andere, jüngere Schüler wissen, was ich meine.
Aber all ihr, lasst euch gesagt sein: Es wird schwere Zeiten geben und auch leichte. So ist das Leben.
‘Mal bist du Stift, ‘mal die Toilettenwand.
Unter diesem Aspekt,
liebe Grüße
Maud Winter
1. Ausgabe 2014
Thema: Merchandising am Gymnasium
Erscheinungsdatum: 08. März 2014
Format: A5
Auflage: 500 Stück
Covergirl: Celine Schöne (8A)
Coverboy: Kenny Kasper (9C)
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