Ein Held von früher
Veröffentlicht am von Anna Lauke
Location(s): Prag, Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium Kamenz, Auschwitz, Theresienstadt
Themen zu diesem Artikel: Interviews
„Das Wichtigste im Leben ist die Liebe.“
Das ist der Erste Satz der Buches „ Als Boten der Opfer“. Ein Buch über das Leben eines Menschen mit jüdischem Glauben in Tschechien zur Zeit des Nationalsozialismus. Pavel Stránský schreibt über das, was er in seiner Kindheit bis nach dem 2. Weltkrieg erlebte. Als er zur Schule ging, begannen die ersten antisemitischen Äußerungen gegen ihn. Als die Nazis dann später auch Tschechien besetzten, wurde Pavel Stránský 1941 ins Ghetto nach Theresienstadt gebracht. Nach gewisser Zeit dort, gab es einen weiteren Transport nach Auschwitz-Birkenau. Pavel Stránský und seine Frau Vera, die er in Theresienstadt heiratete, wurden jedoch nicht getrennt. Dort wurde sie nach sieben Monaten von Dr. Mengele selektiert und in verschiedene Konzentrationslager gesandt. Doch nach einem weiteren Jahr, kamen sie wieder zusammen.
In seiner Zeit in den Konzentrationslagern erlebte Pavel Stránský viel Leid und Mord. Doch, so schreibt er selbst auch, verlor er nie die Hoffnung.
Als ein Überlebender des Holocaust ist er für viele Menschen bereits zu einem Helden geworden. Doch wer waren seine Helden in Kindertagen? Winnetou und Old Shatterhand, die berühmten Heldenfiguren aus den Romanen von Karl May. Aber auch Gestalten und Romane von Jules Verne, dessen berühmtestes Werk vermutlich „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ ist, gehörten dazu. Diese Helden haben sich natürlich im Laufe der Zeit geändert. Heute fallen auf diese Frage Namen wie Raoul Wallenberg, Sir Nicholas Winton und Václav Haval. Einfach „jemand, der ein Kind aus einem brennenden Haus gerettet hat oder jemanden vor dem Ertrinken aus dem Fluss gerettet hat, und alle sogenannten Gerechten unter Nationen“.
Aber auch im Alltag finden wir, so Pavel Stránský, Helden. Uunter anderem spricht er von Soldaten, die ihren schwerverletzten Kameraden unter Kanonenschuss in ein Feldkrankenhaus schleppen oder von einer verwitweten Frau, die hart arbeiten muss um ihr kleines Kind zu ernähren. Das sollen nur zwei Beispiele für tägliche Helden sein, es gibt jedoch noch zahlreiche mehr.
Als Abschied dieses Artikels möchte ich nun noch ein Zitat aus dem Interview anbringen: „Hoffentlich wird es neue und mehr Helden geben.“ In diesem Sinne.
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